Bei Grabungen im Zuge der Erschließung des Gewerbegebiets Actiparc bei Arras wurde in einem Schützengraben eine Werkstatt entdeckt. In diesem Schützengraben, der in britischen Plänen als "Tilloy Trench" aufgeführt wird, fand man seltsamerweise in sehr großer Anzahl Reste von Ausschnitten aus Messinggeschosshülsen und Aluminiumkanistern. Bei der Untersuchung dieser Fundstücke konnte man zahlreiche kleine Gegenstände identifizieren, so z. B. Etuis zum Schutz von Streichholzschachteln oder Koppelschnallen, und ihre Fertigungsketten nachvollziehen.

Die Geschosshülsen wurden in unmittelbarer Nähe auf dem Schlachtfeld eingesammelt. Die Messinghülsen wurden aufgeschnitten und aufgerollt, damit das Blech plan war, und dann wurden daraus Gegenstände unterschiedlichster Art ausgestanzt: Brieföffner, Koppelschnallen, Etuis zum Schutz von Streichholzschachteln, Farbkästen, Kerzenleuchter oder Souvenirs in Form eines britischen Panzers. Aus den eingesammelten Kanistern und Flaschen aus Resttafeln und Aluminium werden im Wesentlichen ovale Erkennungsmarken hergestellt, die nicht den Vorschriften entsprechen. Auch das Werkzeug aus dieser Werkstatt wurde gefunden: Stanze, Feile und kleine Hämmerchen, die mit viel Geschick aus Zündern schwerer Artilleriegeschütze hergestellt wurden.

Die Untersuchung dieser Werkstatt ergab, dass diese Gegenstände wahrscheinlich von deutschen Kriegsgefangenen hergestellt wurden, die bis 1919 dort bleiben und die Eisenbahnlinie Arras - Lens wieder instand setzen mussten. Diese Linie verläuft keine 200 m entfernt von dem Schützengraben, wo all diese Objekte gefunden wurden.