Seit 5 Jahren kümmert sich der Verein "La Main de Massiges" um das etwas über drei Hektar große Gelände des sog. "Kraters", der ein bedeutsamer Ort für die Kampfhandlungen in der Champagne war. Die Vereinsmitglieder rekonstruieren die Schützengräben über ihren ursprünglichen Verlauf und so, wie sie 1915 aussahen, als sich Franzosen und Deutsche während erbitterter Kämpfe um die Kontrolle über die Stellungen oberhalb der Ortschaft Massiges gegenüber standen. Bei diesen Arbeiten wurden zahlreiche tote Soldaten gefunden. Die Untersuchung der Leichname durch Archäologen und insbesondere ihrer Verteilung in den Schützengräben lieferte weitere Erkenntnisse darüber, wie Soldaten spurlos auf dem Schlachtfeld verschwinden konnten. Von den 9 Leichnamen, die seit 2011 gefunden wurden, wurden drei Deutsche und drei Franzosen nicht richtig bestattet, sondern lagen in Bombenkratern oder Schützengräben. Allem Anschein nach wurden die Toten schnell den Abhang hinuntergelassen und hastig vergraben, bis sie nach Kriegsende ganz nach unten weiterrutschten. Ein weiterer französischer Soldat war ebenfalls in aller Eile zusammengerollt in einen Bombenkrater hinabgelassen und eilig begraben worden, während zwei weitere Franzosen ordentlich am Grund extra ausgehobener Einzelgräber abgelegt worden waren. Einer der beiden Leichname konnte übrigens identifiziert werden, weil hier ausnahmsweise die Erkennungsmarke beilag. Es handelt sich um den Soldaten Albert Dadure. Im Juli 2014 fand man 5 tote deutsche Soldaten in einigen Dutzend Metern Entfernung vom Standort des sog. "Kraters". Sie waren quasi im Knäuel in aller Eile in einem Laufgraben begraben worden, der zu einer Schutzanlage führte. An diesem Standort bekommt man einen Eindruck von den schrecklichen Kämpfen, durch die es in den allermeisten noch nicht einmal möglich war, selbst die eigenen Kameraden würdig zu bestatten.