In den meisten Fällen können die Archäologen dieses Netzwerk an unterirdischen Gängen aus Sicherheitsgründen nur ansatzweise erforschen. Doch in einigen wenigen Fällen ist der Zugang zu dieser vergessenen Welt immer noch möglich und hält nicht wenige Überraschungen bereit, die diesen Minenkrieg in einem neuen Licht erscheinen lassen. Er hatte einen großen Einfluss auf die Kampfhandlungen im 1. Weltkrieg und wurde oft verkannt.

Erforscht wurden diese unterirdischen Wegenetze, die sich unter riesigen Minenkratern bei Vimy (Dep. Pas-de-Calais) erstrecken, von britischen Freiwilligen der "Durand Group". Hier boten zunächst französische und dann britische Pioniere den deutschen Pioniertruppen Paroli und gruben ein enormes Netz an Minenstollen unter den feindlichen Linien. Ziel war es, dort Sprengsätze zu deponieren und die Schützengräben des Feindes in die Luft zu jagen. Im April 1917 wird dieser Frontabschnitt durch das schnelle Vordringen der Kanadier in der Schlacht von Arras zur Rückhaltlinie, so dass diese Arbeiten an Tunneln und Gräben sofort eingestellt und die Zugänge zu den Tunneln sich selbst überlassen werden. Erhalten bleiben die Belüftungs- und Stromleitungen, die Camouflets, mit denen der Vormarsch der Feinde aufgehalten werden sollte, die Kritzeleien der Bergleute und selbst die noch vollständig bestückten Sprengkammern.