Im Mai 2010 erforschte ein Team aus Historikern und Archäologen (Peter Barton, Dr. Iain Banks und Dr. Tony Pollard von der Universität Glasgow) die Schützengräben der Briten beim Dorf Mametz (Departement Somme). Sie waren auf der Suche nach einer furchterregenden und seltenen Waffe: dem Livens-Flammenwerfer. Diese 20 Meter lange Waffe wog 2,5 Tonnen. Für die Bedienung dieser schrecklichen Waffe, mit der brennendes Flammöl mehr als 100 weit in und über die Schützengräben der Deutschen hinweg geschossen werden konnte, waren 7 Mann nötig. Es wurden 200 Soldaten benötigt, um Tausende von Einzelteilen heranzuschaffen, aus denen er zusammengebaut wurde. Der Drachen wurde in einem eigens hierfür ausgebauten Tunnel unterhalb der Frontlinie stationiert. Er konnte maximal drei Salven à 10 Sekunden abschießen, um so eine Bresche in die deutschen Linien zu schlagen und den britischen Truppen das Vordringen zu ermöglichen.

Laut Archivunterlagen wurde am Morgen des 28. Juni 1916 ein Livens-Flammenwerfer unterirdisch in Stellung gebracht, und anschließend wurde der Stolleneingang durch ein großkalibriges Geschoss zerstört. Die Forschergruppe suchte nach dem genauen Standort, da man dort graben wollte. In Zusammenarbeit mit dem Korps der Royal Engineers wurde ein archäologisches Versuchsprojekt durchgeführt, im Rahmen dessen eine Replik dieser Waffe gebaut werden sollte. Im Zuge einer Partnerschaft mit dem Historial de la Grande Guerre, dem Museum des Departements Somme, übernahmen dies Schüler der Berufsbildungszentren der Departements Somme und Aisne aus den überbetrieblichen Ausbildungsstätten für das Baugewerbe sowie Schüler des Lycée Jean Racine. 2011 wurde hierzu eine Ausstellung konzipiert: "Breathing Fire". Der Drachen von der Somme".